Dienstag, 4. März 2025

This is Finnish, but not the End - Die Rache der MSI.

Den heutigen Tag widmen wir der Stadt Turku. Für meinen "kleinen", geplanten Stadtrundgang brauchen wir natürlich ein ausgiebiges Frühstück, um bis zur nachmittäglichen #Triggerwarnung Fika durchzuhalten.
Bereits mit meinem ersten Gang scheide ich aus dem heutigen Müsli-Contest aus und nehme die Haferflocken lieber in Form eines leckeren Apfel-Haferflocken-Auflaufs zu mir.
Der Gatte beginnt herzhaft mit Eier-Auflauf, Speck, dunklem Brot, Lachssalat und Gürkchen.
Danach versucht er, sich mit einem Maracuja-Joghurt mit Obst und Nüssen in den Müsli-Contest zu schmuggeln.
Ich gönne mir derweil ein belegtes Urlaubsbrot, Käse und auch etwas Lachssalat.
Zum Nachtisch nehme ich Butterkuchen und einen kleinen Mudcake, den ich wegen zu massiver Schokoladencremekonsistenz an den Gatten abtrete.
Gut gestärkt machen wir uns auf den Weg durch Turku. Wir folgen bei noch grauem Wetter dem Fluss Aurajoki in südwestlicher Richtung flussabwärts. 

Dabei kommen wir an ein paar farbenfrohen alten Häusern...
...sowie einigen merkwürdigen Kunstwerken vorbei,


...außerdem an schönen, großen, alten Häusern.

Im Wasser steht eine schillernde Mischung aus Walflosse und Blüte, die laut Schild sogar von einem deutschen Künstler stammt, dessen Namen ich erfolgreich wieder vergessen habe.
Der Dreimaster "Sigyn" liegt gerade eingetütet im Dock.
Einige schöne, alte Kräne runden das Hafenbild entlang des Flusses ab.

Noch ein walartiges Kunstwerk, das anscheinend aus Sponsorentafeln besteht.
Manchmal kann man die Sonne durch das Grau erahnen.
Auch ein kleiner Leuchtturm mit Blumenskulptur verbreitet ansonsten etwas mehr Farbe.
Im Hintergrund das Gebäude des Seefahrtmuseums "Turku Marinum".
Der "Finnische Schwan":
Man kommt hier an einigen Ausstellungsstücken des Seefahrtsmuseums vorbei, die man auch ohne Eintritt besichtigen kann, der abgesperrte Außenbereich befindet sich laut Plakaten in Winterruhe.

Hier ein Amphibienfahrzeug:

In der "Bore" befindet sich ein Hostel, in dem offenbar auch ein beliebter Mittagstisch angeboten wird, zumindest strömen hier gerade die Leute hin, und überall steht Werbung für das Mittagessen an Bord. Wir sind noch satt vom Frühstück.
Am Ende des Hafengebietes erreichen wir die Burg Turku aus dem 13. Jahrhundert. Wir laufen ein bisschen über das kostenlos zugängliche Gelände und finden ein paar schöne Perspektiven für Fotos.








Durch ein Tor gelangen wir wieder nach draußen und folgen jetzt dem Aurajoki flussaufwärts Richtung Stadt.
Es geht wieder vorbei am Seefahrtmuseum.
So sieht übrigens ein Schiffsbug aus, der auf Grund gelaufen ist. Sieht man ja auch nicht alle Tage und ist irgendwie formschön gefaltet. Das Schiff konnte im Übrigen danach wieder repariert werden.
Nochmal der "Finnische Schwan"...
...mit Gänseblume.
Gleich werden wir mit der kostenlosen Fußgängerfähre auf die andere Flussseite übersetzen und dort unseren Weg durch diverse Parks zum Dom fortsetzen.

Von hier kommt auch der Dom zum ersten Mal ins Blickfeld, ist wohl noch ein bisschen zu laufen. Dafür scheint das Wetter wieder besser zu werden, in Richtung Nordosten ist der Himmel schon blau.
Der Reiseelch genießt die Fährfahrt sichtlich.
Blick zurück auf die rechte Flusseite.
Wir entfernen uns jetzt ein Stück bergauf vom Fluss und besuchen den Park "Urheilopuisto", in dem sich das nach dem finnischen Geher Paavo Nurmi benannte Leichtatlethik-Stadion befindet.


Gegenüber steht eine herrenlose Windmühle in der Gegend herum.

Wir umlaufen das Stadion einmal.
Umgeben ist das Stadion neben diversen anderen Sportstätten auch von reichlich schöner Natur.


Am Ende des Parks ist daher auch ein Naturkundemuseum.
Wir haben aber noch ein bisschen Strecke vor uns und gehen daher lieber weiter statt in das Museum. Gleich auf der anderen Seite der Straße liegt der nächste Park, der Samppalinnanpuisto. Wer hat bloß diese Sprache erfunden...?

Nach einem steilen Anstieg hat man einen ersten schönen Blick über Turku.


Wir machen uns auf den Weg zu Park Nummer drei, dem Vartiovuorenpuisto. Hier befindet sich auch das Observatorium, das zur Årbo Akademie, der einzigen schwedischen Universität Finnlands, gehört.

Hier laufen überall junge Menschen mit verschiedenfarbig bunten Hosen oder Overalls mit Aufnähern umher, es scheint auch eine Party im Park im Gange zu sein. Ich tippe auf Studenten. Eine spätere Recherche ergibt, dass die skanidnavischen Studenten als eine Art "Uniform" bunte Overalls tragen, um ihre Zugehörigkeit zu Ihren Fächern zu zeigen. Diese werden im Laufe des Studiums mit unterschiedlichen Patches und Aufnähern verziert.

Von hier hat man einen guten Blick auf den Dom.

Wir steigen vom Hügel mit dem Observatorium herunter und laufen vorbei an alten Universitätsgebäuden zum Dom.


Diesen kann man auch von innen besichtigen, Fotos vom Altarraum mache ich keine, weil hier gerade eine Singstunde für Kinder stattfindet und ich keine fremden Kinder ungefragt fotografieren möchte.

Der Dom wurde laut Wikipedia wahrscheinlich im Jahr 1300 eingeweiht.


Seit wir den Dom verlassen haben, ist blauer Himmel und die Sonne scheint. Das nutzen wir natürlich und laufen weiter durch das schöne, alte Universitätsviertel.



Nach Passieren einer riesigen, schwarzen Quietscheente auf dem Dach eines Gebäudes...
... folgen wir dem Aurajoki bei bestem Wetter noch ein paar Kilometer in die Natur in nordöstlicher Richtung.

Hundeknochen und Hundehütte. Kunst oder ein Zeichen von Hundeliebe? Schließlich sehen wir hier sehr viele Hunde in Finnland.

Wir laufen noch bis zu einem großen Wehr mit Überfall und Fischtreppe, sparen uns aber die Besichtigung, schließlich muss ich sich während des Urlaubs nicht mit Arbeitsthemen beschäftigen.

Der Fluß mäandriert und spiegelt hier sehr schön. In der Ferne kann man den Dom erahnen und den Eindruck gewinnen, wir wären schon reichlich gelaufen heute. Jetzt müssen wir aber auch wieder zurück in die Stadt, mich plagt langsam ein Hüngerchen und ich kann das Espresso House quasi schon zur Fika rufen hören.
Unter einer Brücke hat man eine schöne Sicht auf den Dom und das Planetarium.
Bei Traumwetter folgen wir dem Aurajoki jetzt wieder flussabwärts in Richtung Zentrum. Der Dom kommt immer näher und der Vollständigkeit halber führt der Weg hier noch über ein paar Boardwalks.


Erwähnte ich schon, wie traumhaft das Wetter inzwischen ist? Zumindest, wenn man auf den Fotos den teils starken und kalten Wind nicht spüren kann.
Zurück auf Höhe des Doms, jetzt haben wir es fast geschafft.
Noch ein Stückchen durch die Innenstadt und schon bekommen wir unsere Belohnung in Form von Fika mit Zimtschnecken, heißer Schokolade und Salted Caramel Latte.
Jetzt schaffen wir auch noch die restlichen Meter zurück zum Hotel. Am Ende waren wir knapp 18 km unterwegs.
Zum Abendessen brauchen wir was deftiges und gehen zu "Viking Harald" einem skandinavischen Kettenrestaurant. Die kalte Vorspeisenplatte ist sehr lecker mit verschiedenen Fischsorten, Elch und Bibersalami. Letztere schmeckt leicht nach Wild, aber ist weniger extravagant als erwartet. Bis dahin wusste ich nichtmals, dass man Biber essen kann. Aber irgendwo muss das Fleisch ja hin, wenn man sich aus dem Fell auch Mützen machen kann. Ein Salätchen mit Parmesanchip war auch noch dabei.
Außerdem gibt es Roggenbrot mit flüssiger Butter zum Tunken und ein rauchiges Hausbier dazu.
Hier gibt es Elchburger, da kann ich weder Rücksicht darauf nehmen, dass ich gestern schon Burger hatte, noch dass ich die Tiere mag. Sorry, lieber Elch, aber das ist jetzt die Rache der MSI, dass du und Deine Freunde uns bisher entkommen konnten.
Der Gatte isst lieber Lamm, ob das jetzt weniger gemein ist, weiß ich nicht. Beides war jedenfalls sehr lecker.
Pappsatt und mit schweren Beinen gehen wir zurück ins Hotel und beschließen, dass Traudel und der Reiseelch von diesem Dinner niemals erfahren dürfen. Mal sehen, ob unser Gewissen (und unser voller Bauch) uns trotzdem schlafen lässt.

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