Mittwoch, 30. Oktober 2024

Ein "Fall" für zwei - MSI reist ins Herbstlaub (2)

Erstmal wird natürlich mit einem angemessen ausgiebigen Frühstück in den Tag gestartet.
Da hier auch viele Asiaten übernachten, ist die Auswahl ein wenig ausgefallen. Aber was soll's, der Algensalat und die vegetarischen Frühlingsröllchen waren halt auch wirklich lecker. 
Ein Croissant und ein bisschen Trockenobst zum Nachtisch muss auch noch sein. 
Gut gesättigt erreichen wir für unsere Verhältnisse geradezu spät den Flughafen knapp 2,5 Stunden vor Abflug. Das Auto lassen wir wieder beim Valet Parking. Ich weigere mich seit 2014 standhaft, den Schuttlebus vom Parkhaus zu nehmen, nachdem mir in dem Jahr nach einem heißen Ritt zum Parkhaus auf der Rückfahrt zwei Stunden lang speiübel war. Nach etwa 30 Minuten sind wir mit Check-in und Sicherheitskontrolle durch und machen es uns noch ein Stündchen in der Lounge gemütlich. Wirklich Hunger haben wir nicht, aber ein Schokocroissant und ein Brownie gehen eigentlich immer. Dem Gatten gelüstet  außerdem nach ein paar Nüsschen.
Traudel sucht derweil die Aussicht im niederländischen Küstennebel. Die Stimmung in der Reisegruppe ist gut.
Weil aller guten Dinge drei sind, fliegen wir heute mit der TF-ISW, der dritten noch aktiven Boeng 767, der Gullborg. Es handelt sich hierbei um die einzige 767-300 von Icelandair, die anderen beiden noch im aktiven Passagierbetrieb befindlichen sind 767-200. Das gute Stück ist immerhin 27 Jahre alt, hat aber eine weniger bewegte Vergangenheit als die anderen beiden 767, diese flog nur von 1997 bis 2016 für Air New Zealand, bis sie in den Dienst von Icelandair über ging. Tatsächlich bin ich mir nicht sicher, ob ich die TF-ISW überhaupt schon einmal geflogen bin, wenn, ist es sehr lange her. Aber jetzt sind die drei 767 von Icelandair definitiv abgehakt. Gut, dass ich nicht ernsthaft meine Fluggeräte mit logge. Ein Foto der Maschine kommt später aus Island, jetzt geht es erstmal - obwohl die Maschine pünktlich ankam - mit leichter Verspätung, da die Reinigung auf sich warten lies - an Bord. Dann war es ja auch nicht schlimm, dass ich mich in der Wartezeit ein wenig über die Maschine "verschwafelt" habe. Nach dem Boarding stehen wir noch fast 30 Minuten mit der Maschine am Gate, bevor wir mit fast 45-minütiger Verspätung Richtung Island losrollen.

Nach einem kurzen Blick über Amsterdamer Vororte verschwinden wir erstmal in den Wolken.
Danach gibt es - wie üblich bei Icelandair in der Saga Class - reichlich Essen und Getränke. Aufgrund des frühen Nachmittags teste ich heute mal das Alkoholfreie Weißbier von Borg, das den blumigen Namen "Bríó Áfengislaus" trägt. Süffig, kann man auch gut zwei von trinken.
Das Bild auf der Dose gibt mir ein wenig zu denken, was ist da wohl drin, wenn kein Alkohol...
Offenbar wird das Bier auch im Cockpit konsummiert, wir fliegen nämlich die ganze Zeit leichte Schlangenlinien (Bildquelle: flightradar24.com).
Zum Essen gibt es wie immer sehr viel, sehr kaltes Hähnchen mit Salat. Egal, ich bin eigentlich eh nur wegen des Nachtischs und der Lavasalz-Butter mit warmen Brötchen hier. Das Brötchen kam dann auch erst nach dem Foto. Die Skyr-Kaffeecreme war ebenfalls hervorragend.
Zwischenzeitlich nächern wir uns Island mit interessanter Wolkenbildung am Eyafjallajökull oder der Küste davor.
Sonst sieht man wenig.

Vor der Landung durchbrechen wir mehrere Wolkenschichten nacheinander. Sieht immer wieder schön aus.

Unten sieht man dann bis kurz vor der Landung einfach nichts, bis wir bei heute recht herbstlichem, isländischen Wetter landen. Velkomin Heim.

Hier noch das versprochene Foto der TF-ISW, es könnte ja das letzte sein. Wer weiß, wie lange die 767 noch im Dienst sind, die langen 757-300 wurden ja auch gerade ausgeflottet.
Obwohl wir mit 15 Minuten Verspätung gelandet sind, bleibt Zeit für einen kurzen Abstecher in die Saga-Lounge, dem Gatten gelüstet nach Macarons. Praktisch, dass unser Anschlussflug auch schon mit 20-minütiger Verspätung angegeben ist. In der Lounge gibt es dummerweise heute keine Macarons und der Gatte nimmt mit einem Schoko-Donut vorlieb. Ich verzichte, auch wenn es dunggeräuchertes Lamm gäbe, ich bin gerade mal satt und weiß ja, was uns auf der Weiterreise noch blüht.
Dank E-Pass Ausreisekontrolle sind wir trotzdem zeitig an den D-Gates für die Transatlantikflüge. Reichlich Zeit, noch ein Foto vom hübschen, blauen Dodge Oldtimer zu machen.
Wir begeben uns dann mal langsam zum Gate und finden eine gigantische Schlange ohne Priority-Lane vor. Auf die Frage bei einem Mitarbeiter, wo diese denn an Gate 23 sei, glaubt er zunächst, die lange Schlange sei für den Weiterflug unserer 767 nach JFK, und ist dann selbst schockiert, dass es doch die Schlange nach Toronto ist, die sich hier durchs halbe Terminal zieht. Er empfiehlt uns, zum Priority-Boarding einfach den Aufzug in den 2. Stock zu nehmen, das Gate ist nämlich erst dort. Oben angekommen, erfahren wir auch den Grund für die lange Schlange, hier wird nämlich nochmal eine gründliche Befragung der Reisenden nach Toronto durchgeführt. Man möchte tatsächlich unsere ETA-Bestätigung sehen. Das macht uns etwas ratlos, da das ETA von 2021 ist und doch sowieso mit dem Pass verknüpft ist. Ich frage die freundliche Dame vorsichtig, ob sie das nicht aus den Pässen auslesen könne, sie sagt das ginge, aber es wäre einfacher, wenn sie es hier direkt sehen könnte. Naja, das Haus (und das Handy) verliert nichts, und wir können nach kurzer Suche unseren Screenshot vorweisen. Danach will sie tatsächlich noch unseren Reiseplan wissen und sogar Buchungsbestätigungen für die Hotels in Kanada sehen. So strenge Kontrolle hatten wir bisher nichtmals bei der Einreise vor Ort, erinnern uns aber dunkel, auch 2017 auf dem Weg von Island nach Toronto reichlich viele Fragen vorm Boarding gestellt bekommen zu haben. Immerhin können wir uns danach dann auch gleich beim Priority Boarding einreihen und dann geht es auch schon an Bord. Hier gibt es erstmal einen kleinen Sekt und - sehr zu unserer Freude - Macarons. Das Ammenitiy-Kit ist dieses Jahr auch sehr hübsch und umweltfreundlich: aus bemalter Pappe.

Danach gibt es dann mal wieder ... Überraschung: Essen! Zumindest wirft die Speisekarte schonmal große Schatten voraus.
Vorab gibt es einen Gin Tonic für den Gatten und ein Gull für mich. Und natürlich was zu knabbern, damit auch bloß keiner verhungert.
Um im Reisebericht einen optimalen Überblick zu bieten, wählt der Gatte das warme Gericht und ich das kalte. Beides sehr lecker, aber mengenmäßig wirklich herausfordernd.

Nach dem Essen lichtet sich tatsächlich über der Südspitze Grönlands kurzzeitig die Bewölkung und wir können - auch zur großen Freude einer unserer netten und sehr engagierten Flugbegleiterinnen - ein paar Blicke auf Grönland erhaschen.


Danach folgt ein etwa dreistündiger Sonnenuntergang. Ich nutze diesen für ein Verdauungsschläfchen. Als ich nach einer guten Stunde wieder aufwache, geht die Sonne immer noch unter.
Wir fliegen inzwischen über das nördliche Kanada und hier ist es nicht nur herbstlich, sondern schon sehr winterlich.




Irgendwann geht die Sonne endgültig unter und wir nähern uns Toronto.

Randgebiete von Toronto. Leider haben wir heute keine gute Sicht auf Downtown.




Gelandet. Die Lufthansa 747 ist auch schon bzw. vermutlich aufgrund der Uhrzeit eher noch da.
Die Einreise geht heute mal rasend schnell, noch vor der eigentlichen Einreisekontrolle werden wir zu Automaten umgeleitet, wo wir dank ArriveCan vorab nur noch unsere Pässe einscannen müssen. An der eigentlichen Einreisekontrolle ist ebenfalls sehr leer, wir bekommen einen roten Strich auf die Einreisekarte und dürfen hier ohne Befragung direkt zum Ausgang. Vielleicht war das der Sinn der Aktion in Island. Gepäck komt ebenfalls schnell und nach 10 min Fußweg erreichen wir Zimmer mit Bett und Dusche im Element by Westin. Gute Nacht!

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