Samstag, 31. August 2024

Hohe Berge - "Heut nur was Kleines"

Wie der Titel schon sagt, machen wir heute nach der doch recht anstrengenden Tour gestern "nur was Kleines". Angefangen beim Frühstück, wo wir die gebratene Eierspeise heute mal weglassen und ich stattdessen einen Käseteller nehme,


beim Müsli-Contest nur ein "kleines Müsli" zubereitet wird,

und das kleine Laugencroissant fotografisch verschwiegen wird.

Auch laufen wollen wir nur eine kleine Runde: Wir haben uns für die 5 km lange Spitzbühlrunde mit entspannten 290 Höhenmeter am vorderen Teil der Seiser Alm entschieden. Wie immer geht es mit der Seiser Alm Bahn nach oben, danach halten wir uns rechts zum Spitzbühl-Lift, den wir allerdings heute unterlaufen und selbst aufsteigen, obwohl die Achtergondeln tatsächlich sehr schick und bequem aussehen. Auch fotografisch haben wir heute nur "was Kleines" dabei. Da ich ziemliche Nacken- und Schulterschmerzen habe, leiste ich mir heute mal einen Tag mit nur Handy-Fotos, zumal wir ja nicht vorhaben, andere Aussichten als die in den letzten Tagen dokumenteirten zu sehen. Außer vielleicht "was Kleines" wie diese niedlichen Ponys.
Es gibt aber auch größere Pferde und einen Esel.
Auch der Schlern nebst vorgelagerten Spitzen ist zum Glück genauso groß wie immer.

Nach etwa 40 Minuten Wegstrecke, vorbei an hübschen, grauen Kühen,
erreichen wir die Spitzbühl Hütte.
 Die Aussicht hier ist nicht zu verachten.


Wie man am Windsack erkennen kann, befindet sich hier auch ein Startplatz für Paraglider. Auch ein paar Modellflieger machen sich hier gerade startbereit.
Wir folgen dem einfach zu gehenden Fahrweg durch die Almwiesen und erwecken die Aufmerksamkeit von ein paar Schafen.
Auch diese weiden hier privilegiert mit Aussicht.
Nach etwa 3,7 km würde diese Runde schon wieder zurück nach Compatsch führen. Wir fühlen uns wider Erwarten noch sehr fit und beschließen, unserem inneren Monk Tribut zu zollen und die am Dienstag wetterbedingt abgebrochene Südrunde noch zuende zu laufen. Passenderweise befinden wir uns hier nur wenige hundert Meter von der Stelle entfernt, an der wir am Dienstag umgedreht sind. Also schnell die Navigation umstellen und weiter geht es in Richtung Seiser Alm Südrunde. Nicht ohne tierische Gesellschaft und schöne Aussicht.
Nach einem kurzen Stück querfeldein über eine Wiese finden wir ein paar schöne Vogelbeerbäume und folgen dem weiteren Weg zur Sattlerschwaige.

Hier hat man auch wieder einen tollen Blick auf die Rosszahnscharte und den Aufstieg dorthin. Wir klopfen uns nochmal kurz auf die Schulter.
Es ist hier sehr idyllisch mit viel entspannt grasendem Getier.

Auch uns überkommt nach dem kleinen Frühstück ein leichtes Hungergefühl und so entschließen wir uns, in der Sattlerschwaige auf "was Kleines" einzukehren. Bis dahin gibt es natürlich noch ein bisschen Aussicht.




Wir halten uns wirklich zurück und bestellen "nur was Kleines": Zwetschgenkuchen mit sehr leckeren Streuseln und Kaiserschmarrn.

Natürlich speisen wir auch hier mit schöner Aussicht.
Danach geht es vorbei an ein paar Eseln 
hinter der Hütte den Berg hinauf. Nicht ohne schöne Aussicht auf die Hütte und den Schlern.
Auch Schafe gibt es hier wieder.
Kurz darauf treffen wir wieder auf den Weg, den wir gestern in entgegengesetzter Richtung zur Rosszahnscharte gelaufen sind. Hier haben wir auch wieder einen Blick zur Bergstation des Panoramalifts, mit dem wir uns gestern den Abstieg erspart haben. Heute laufen wir der Vollständigkeit halber bis Compatsch zurück.
Die Sicht ist heute wider Erwarten ziemlich gut, eigentlich war ab 14 Uhr Gewitter vorhergesagt. Inzwischen ist es fast 16 Uhr, und das Wetter ist noch erstaunlich ruhig.


Am Alpenhotel Panorama dokumentiere ich noch den ersten Lift, der die Leute von Compatsch zur Hütte, wo das heutige Hotel Panorama steht, gebracht hat.
Danach folgen wir - natürlich mit Aussicht auf Plattkofel und Langkofel - der heute Abend nicht mehr ganz so überfüllten Fahrstraße nach unten zur Bergstation der Seiser Alm Bahn.

Nochmal eine schöne Perspektive zur Rosszahnscharte.
Wir treffen noch ein Rudel sympathischer Haflinger und bummeln danach noch ein wenig erfolglos durch die Outdoor-Läden oberhalb und unterhalb. Immerhin haben wir heute morgen schon "was Kleines" gekauft.
Tatsächlich kommen wir erst nach 18 Uhr wieder im Hotel an und waren ganz schön lange für "nur was Kleines" unterwegs. Es waren am Ende 12 km und knapp 500 Höhenmeter insgesamt. Kurz nachdem der Gatte sicher vom Schwimmen zurückgekehrt ist, setzt ein Gewitter ein. Ich postiere mich mal mit der Kamera auf dem Balkon, ein Blitzfoto mit dieser Perspektive wäre schon ein echtes Highlight.
Leider blitzt es irgendwoanders und mein Foto bleibt mir verwehrt. Also bleibt uns nur "was Kleines" zum Abendessen. Dank unserer Hüttenpause verzichten wir heute auf das Fünf-Gänge Menü, das uns heute ohnehin nicht ganz so sehr anspricht, und bestellen als Vorspeise ein Kräuterschaumsüppchen.
Der Gatte bestellt als Hauptspeise die Venezianische Leber
und ich das Wiener Schnitzel.
"Was Kleines" zum Nachtisch passt dann doch auch noch: Profiteroles für den Gatten
und Sorbet-Variation für mich.



Freitag, 30. August 2024

Hohe Berge - Rosszahnscharte

Heute wird nochmal ernsthaft gewandert. Natürlich erst nach dem ausgiebigen Frühstück.  Im opulent bebilderten Menü haben wir heute zur Auswahl:
Mein obligatorisches "Urlaubsbrötchen" TM mit Rührei und Lachs,

ein Stückchen des allseits bei mir beliebten, hervorragenden Schoko-Nusskuchen

sowie ein von mir kreiertes Müsli
... und die heutige Variante des Gatten.
Dann schauen wir mal, wie weit wir damit heute kommen. Wie immer außer gestern geht es mit der Gondel auf die Seiser Alm. Danach laufen wir direkt weiter zum Panorama-Lift, mit dem wir uns gut 200 Höhenmeter auf einer viel von E-Bikern befahrenen und nicht minder begangenen Asphaltstraße ersparen. Wir sind ja schließlich im Urlaub, und die restliche Tour wird vermutlich ausreichend anstrengend. An der Bergstation angekommen geht es zunächst idyllisch weiter mit Aussicht auf den Schlern,
die Rosszähne (die Scharte lässt sich links der Mitte erahnen und sieht eher aus wie ein Lawinenabgang)
sowie Platt- und Langkofel (und sengender Sonne - man weiss ja, wir sind nicht die frühesten Vögel und brennen daher oft für unsere Wanderungen, im wahrsten Sinne des Wortes).
Weil es so schön war, nochmal den Schlern.
Wir passieren - unbebildert - den Goldknopf und gewinnen jetzt relativ schnell an Höhe.
Die nächsten 40 Minuten lassen sich im unteren Foto ganz gut zusammenfassen. Die Sonne brennt, die Frisur sitzt (gut bedeckt unter Hut und Käppi).
Wir arbeiten uns also steil und mühsam nach oben, irgendeine meine Vorfahren muss wohl eine Dampflok gewesen sein, dessen bin ich mir recht sicher.
Ich versuche, die Entwicklung des Weges mit regelmäßigen Verschnaufpausen Fotostopps zu dokumentieren.



Vor dem letzten Anstieg bietet sich Gelegenheit zu einer Pause im Schatten eines Felsvorsprungs. Dank des kühlen Windes, der den Aufstieg insgesamt doch noch ertäglich macht, ist die Pause sogar ein wenig erfrischend.
Endspurt, auch wenn "Spurt" so ziemlich die am wenigsten passende Bezeichnung ist.
Die Anstrengung wird immerhin mit Aussicht belohnt.
Endlich am Grat angekommen.
Aussicht und die Felsformationen der Rosszähne sind spektakulär, ich lasse einfach die Bilder sprechen, bevor wir unseren Weg fortsetzen.







Der kurze Abstieg zur wunderschön gelegenen Tierser Alpl Hütte erfordert stellenweise noch ein wenig Trittsicherheit, ist aber ansonsten nicht allzu anspruchsvoll.
Die Lage ist wirklich traumhaft, aber es ist auch extrem voll und wir auch noch nicht allzu hungrig, also vertagen wir unsere Mittagsrast noch ein bisschen.

Bevor wir weitergehen, springt mir noch ein Wegweiser als Fotomotiv ins Auge. Mir gefällt es.

Wir setzen unseren Abstieg fort und genießen die Aussicht, den steilen, teils rutschigen Schotterweg allerdings weniger. Zum Glück sind wir mit Wanderstöcken und nicht per E-Bike unterwegs, die Abfahrenden sehen extrem unentspannt und nicht wirklich glücklich dabei aus.


Blick zurück auf die Rosszähne


Plattkofel im Sonnenschein, das gleiche Foto gibt es von vorgestern mit mehr Wolken, hier überschneiden sich die beiden Wanderwege für wenige hundert Meter.
Wir passieren einige sehr vulkanisch aussehende Felsformationen, die etwas versteckt und nicht unbedingt gut zu fotografieren in einer Senke liegen. Hier bitte nicht vom Plattkofel im Hintergrund ablenken lassen!

Danach geht es noch durch ein malerisches Tal mit Bachlauf 
... und nach einem kurzen aber mit leerem Magen knackigen Anstieg erreichen wir die Mahlknechthütte mit schöner Aussicht. Wird aber auch Zeit, ich bin kurz vorm Verhungern.

Das Panorama aus Apfelstrudel, Gulasch- und Speckknödel-Suppe weiß allerdings an dieser Stelle auch zu überzeugen.
Danach geht es weitgehend unbebildert über Wirtschaftswege und die schon zu Beginn der Wanderung durchlaufenen Wiesen zurück zur Panoramastation. Aufgrund der besseren Lichtverhältnisse lässt sich von hier der Aufstieg zur Rosszahn-Scharte noch einmal gut erkennen.
Wir schaukeln jetzt ganz gemütlich mit der Panoramabahn nach unten und würden am liebsten in den weich gepolsterten Sitzen noch eine Runde weiterfahren. Der Wind ist angenehm, die Aussicht schön und die Sitze weich... aber wir müssen noch einen kleinen Anstieg zurück zur Seiser-Alm Bahn laufen.
Der Gatte geht noch eine Runde schwimmen, ich verarzte mal lieber meine obligatorischen Blasen der letzten Tage.
Schwupps, ist es auch schon wieder Zeit zum Abendessen, und tatsächlich plagt uns auch schon wieder ein kleines Hüngerchen.
Nachdem ich beim Menü die Hauptspeise "Käsepressknödel" lese, habe ich mich dann auch schon wieder für das Menü entschieden. Wir haben es ja auch total verdient. Man kann aber auch vollkommen wertfrei und ohne großen Wanderhunger sagen, dass es wieder hervorragend geschmeckt hat. Jeder Gang ist heute ein Highlight für sich.







Danach sind wir in jeglicher Hinsicht fertig.