Mittwoch, 1. September 2021

The A to Ö of Icleland ... what could possibly go wrong bei ein paar offenen Rechnungen im Norden.

Heute muss ich im Norden noch ein paar offene fotografische Rechnungen begleichen, 2016 war unsere Tour hier oben sehr verregnet. Hier taucht der erste Rechnungspunkt, der Goðafoss, in der Ferne auf.

Das Wetter ist dieses Mal zum Glück deutlich besser, auch wenn es mal wieder extrem windig ist. Aber Wind bläst Wolken weg. Ich platziere mich mit meinem Stativ an einer günstigen Stelle und rege mich erstmal über das Rudel Pappnasen auf, das direkt rechts oberhalb des Wasserfalls auf den Felsen herumklettert und meine Fotos versaut. Abgesehen davon, dass das nicht ungefährlich ist und wir nicht nur einmal mit Abstürzen rechnen.
Ich vertage die "schönen Fotos" auf später und drehe erstmal eine Runde. Die anderen Perspektiven und der kleine Wasserfall unterhalb sind auch ganz hübsch.

Es ist zwar sehr windig, aber auch sehr sonnig und unserer Meinung nach so gar nicht kalt (das Autothermometer zeigt 19 °C), dennoch laufen die meisten Leute hier dick eingemümmelt mit mindestens Outdoor, teils auch Winterjacken durch die Gegend. Wir fragen uns, ob sie so verfroren sind oder die extra für die Reise nach Island gekauften Jacken einfach zwanghaft getragen werden. Außer in der Gischt des Wasserfalls lässt es sich wunderbar mit T-Shirt und dünnem Schal aushalten (bevor Fragen aufkommen, ja wir tragen üblicherweise auch Hosen, aber die waren an dieser Stelle halt nicht erwähnenswert).

Frau spielt mal wieder ein bisschen mit Gegenlicht rum.

Die Höhlen, die das Wasser hier überall ins Gestein gegraben hat, sind durchaus faszinierend.




Die andere Seite ist ja auch hübsch, da konnte man vor 5 Jahren gar nicht hin... oder das Wetter war einfach zu schlecht.


Wo Sonne ist, ist auch Regenbogen.

Inzwischen ist die Aussicht auf der anderen Seite auch ungestört, also von dort nochmal Fotos "in schön".

Da "Goddafoss" übersetzt "Wasserfall der Götter" bedeutet, dem aber die momentan hier fließende, graubraune Brühe vielleicht nicht ganz würdig erscheint, versuche ich, den Wasserfall ganz entgegen meinem sonstigen fotografischen Stil mal ein bisschen mit Langzeitbelichtung aufzuhübschen.



So richtig dafür begeistern kann ich mich ja nicht, auch wenn das Graubraun jetzt viel weicher wirkt. Jedenfalls habe ich jetzt auch hier meine "Schönwetter-Fotos", und wir können nun noch die Halbinsel Tröllskagi im Norden umrunden. Haben wir 2016 schonmal, allerdings hat es damals komplett geregnet. Akureyri lassen wir heute aus, bei schlechtem Wetter wäre ich sehr gern in das Flugzeugmuseum gegangen, so nutzen wir lieber den voraussichtlich letzten sonnigen Tag. Auf dem Weg Richtung Dalvik an der Ostküste von Tröllskagi entdecke ich drei sich verdächtig verhaltende Boote, vor denen ab und an ein dunkler Schatten auftaucht. Kann nur Whalewatching sein. Wir suchen uns einen Halteplatz mit guter Sicht auf die Küste und machen auch spaßeshalber ein bisschen "Whalewatching" mit Fernglas und Tele. Ich bin lieber auf festem Boden oder in der Luft als auf dem Wasser unterwegs, außerdem bedrängt insbesondere das rote Boot aus unserer Sicht den Wal so sehr, dass wir das sowieso nur ungern unterstützt hätten.






Zwischenzeitlich fliegt mir noch ein Rotschenkel durchs Bild.


Unten auf den Felsen sitzen noch dazu zwei Kormorane. Beneidenswerte Wohnlage (für die Menschen, die mit diesen Aussichten leben dürfen, für die Kormorane kann ich es nicht beurteilen).


Weiter nördlich habe ich noch meine fotografische Rechnung mit Siglufjörður offen. Da war es so nass, dass ich nur kurz zwei Fotos bei der Toilettenpause gemacht habe. Viel mehr Fotos gibt es heute auch nicht, aber wenigstens ist es trocken, auch wenn der Himmel schon wieder recht abenteuerlich aussieht.






Sehr gerne hätten wir in einem der schönen bunten Restaurants ein frühes Abendessen zu uns genommen, Hunger wäre da gewesen, und heute haben wir "nur" ein Cottage ohne Verpflegung gebucht und wären daher auch flexibel. Leider ist die Saison schon vorbei und es ist alles geschlossen. Also setzen wir unsere Fahrt entlang der Küste (ohne Fotos die Landschaft genießend) fort bis Sauðárkrókur, wo wir uns und das Auto mit Nahrung für den morgigen Tag eindecken. Außerdem gibt es noch etwas zu essen im "Hard Wok Café", das eine abenteuerliche Mischung aus Asiatischem, Pizza, Burger und Fish&Chips bietet. Wir entscheiden uns sicherheitshalber für letzteres und sind angenehm überrascht.
Gut gesättigt fahren wir die letzten 25 km nach Varmahlíð, wo wir uns eine Nacht in den "Hestasport Cottages" eingemietet haben. Netterweise bekommen wir ein kostenloses Upgrade auf ein vier Personen Cottage, das ausgesprochen geräumig und noch dazu schön und gemütlich ist.




Das Highlight ist allerdings der in der Mitte zwischen den Cottages gelegene Hot Pot, in dem man schonmal einen gemütlichen Abend verbringen kann.


Wirklich schade, dass wir hier nur eine Nacht zwischenstoppen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Vielen Dank fürs Lesen und Deinen Kommentar!