Donnerstag, 1. September 2022

Stuck in the Middle - auch heute haben wir wieder Wetter, Wetter, Wetter.

Wir erwachen mit neuer Aussicht, vor unserem Fenster hat sich im Laufe der Nacht mal wieder ein Kreuzfahrtschiff materialisiert. Passiert ja öfter. Recherchen ergeben, es handelt sich um die "Seven Seas Navigator".
Frühstücksmäßig bereiten wir uns heute wieder ausgiebig auf eine kleine Wanderung vor.


Leider stellen wir bei Anfahrt in die Berge fest, dass unser Wandergebiet verregnet in dichten Wolken liegt, und so entscheiden wir uns spontan für einen Ausflug an die Nordküste zum "Tromba do Elefante". Diese Entscheidung beschert uns zwar einiges mehr an Fahrerei, erspart uns dafür aber, in Regen und Wolken zu wandern. Ist ja schließlich Urlaub und keine Pflichtveranstaltung, und wir können das auch nochmal an einem der nächsten Tage versuchen.

Unseren ersten Stop machen wir heute kurz hinter Mosteiros an einem Parkplatz mit der Aufschrift "Tunnel Hidráulico". Hier rauscht es kräftig, und wir schauen mal, was es damit auf sich hat. Spätere Recherchen ergeben, dass dieser Tunnel wohl vom Lagoa Azul kommt, vermutlich zur Energiegewinnung oder Wasserversorgung. Angeblich kann man den 1.2 km langen Tunnel auch bis zum Lagoa Azul nach oben wandern. Ich würde es mir verkneifen, wer weiss, was einem da an Wasser ohne Vorwarnung entgegenkommt.


Wir bummeln fahrenderweise zum nächsten Aussichtspunkt, der kurz vor der Mohino do Pico Vermelho (der Windmühle mit der roten Spitze) liegen muss. Die Windmühle haben wir gerade eben noch aus dem Auto gesehen, vom Aussichtspunkt ist nichts davon zu sehen, auch später kommt sie nur noch kurz in Sicht. Dennoch ist die Aussicht hier wieder ganz schön, wenn auch ähnlich zu vielen bereits gesehenen.
Das Motiv mit den lila Blumen im Vordergrund und dem Meerblick gefällt mir ganz gut.
Wir fahren weiter nach Capelas, einem Ort, der der Legende nach (vom Gatten von der Infotafel erlesen, während ich fotografiere) einst versuchte, den zweitgrößten Hafen nach Ponta Delgada zu bauen. Bis dann wohl auffiel, dass die Bucht dafür zu klein und zu steil ist. Sieht trotzdem ganz hübsch aus dort, außerdem soll hier das Felstor "Tromba do Elephante" sein. Mir gefällt wieder einmal die Farbe des Meeres und der spektakuläre (da war es wieder) Himmel, der demnächst vermutlich dafür sorgen wird, dass wir nass werden. Der Gedanke ist bei dem heute wieder extrem schwülen Wetter zumindest verlockend.

Wir wandern zunächst steil den Berg hinauf, um zu schauen, ob wir von hier schon einen Blick auf den Tromba do Elephante bekommen. Ein bisschen Bewegung muss ja auch sein. Seitlich zweigt ein Weg mit steiler Treppe zum Leuchtturm ab. Wir schauen mal, was wir von da so sehen. Unsere Knie werden es uns sicher danken. Nicht.

Die Aussicht ist ganz nett, wenn auch nicht so überragend, wie uns die Treppen hoffen ließen.


Der Himmel in Richtung Berge ist dennoch... interessant.
Dieses Motiv mit den Bäumen gefällt mir auch ganz gut.
Wir folgen der Straße weiter nach oben, um auf die Landzunge vorne im Bild zu gelangen. Zunächst passieren wir den Aussichtspunkt "Miradorou da Vigia".
Naja, nicht allzu spannend. Wir laufen weiter und versuchen, noch etwas Aussicht , wenn möglich auf den Elefantenfelsen, zu erwischen. Laut Karte laufen wir allerdings gerade auf selbigem umher. Die Felsen sehen ziemlich - ich wiederhole mich ungern - spektakulär aus. Ich halte die Kamera, ohne mich selbst in Gefahr zu begeben, über den Abgrund. Den Objektivdeckel habe ich ja schon verloren.


Nach überqueren des Wiesenweges auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche riskieren wir beziehungsweise meine Kamere auch noch einen Blick die Klippen auf der anderen Seite hinab.

Nach einem Hauch von Lost Places Fotografie ...
... beschließen wir, den Elefantenfels jetzt genug erwandert zu haben, und widmen uns noch kurz dem (nicht ganz) zweitgrößten Hafen der Insel. Natürlich nicht, ohne auch wieder steil bergab zu laufen, was wir vorher steil hochgelaufen sind.

Die Mauer mit den Hortensien ("Bolleblume") davor und dem Ort im Hintergrund gefällt mir einfach als Motiv.
Mich fasziniert vor allem die Steilwand entlang der steilen Straße in die Hafenbucht hinein.
Insbesondere die Schichten im erodierten Gestein sind hier wirklich toll zu sehen. Es scheint sich hier in der Gegend um Sandstein und nicht um Vulkangestein zu handeln, auch wenn ich zugeben muss, dass meine Geologiekurse an der Uni inzwischen auch quasi verjährt sind.

Auch die Aussicht wird nochmal gewürdigt und der kleine Leuchtturm mit fotografiert.

Danach wenden wir uns den Aussichtspunkten in Capelas zu, von denen man den soeben bestiegenen Elefantenfels auch sehen kann. Daher an dieser Stelle ein paar Ansichten des Felsens von verschiedenen Aussichtspunkten.


Mittlerweile ist es so nieselig, dass es zwar erfrischend wirkt, ich aber tatsächlich bei der Bildbearbeitung die Funktion "Dunst entfernen" für die Aussicht auf den Felsen verwenden muss. Dennoch gibt es noch ein paar andere Eindrücke zu fotografieren. Vor allem Klippen mit Lavagestein, an denen sich die Wellen beim Zurücklaufen brechen,
... rote Klippen aus Lavagestein,
... Hügel aus Lavagestein...
... und, weils so schön war, nochmal die Klippen vom Anfang.
Auch ein paar pflanzlich-florale Motive finde ich ganz schön.


Außerdem natürlich den obligatorischen, spektakulären Himmel über dem Meer.
Danach reicht es uns für heute, zumal wir inzwischen doch ziemlich feuchtgenieselt sind. In Ponta Delgada ist es hingegen trocken und ziemlich warm, also beschließen wir, noch ein Stündchen bis zum Abendessen am Pool auf der Dachterasse zu verbringen. Gibt sicher schlimmeres.

Irgendwann wirft das Kreuzfahrtschiff eindrucksvoll und ökologisch fragwürdig seine Motoren an ....
... und verlässt kurz darauf unter Lotsenbegleitung den Hafen und macht sich auf den Weg zur Insel Horta.
Beim Vorbeiflug diverser Flugzeuge fiel mir ein, dass ich ja den Balkon in der Einflugschneise noch zum Spotten nutzen wollte. Den Airbus A321 Neo der TAP verpasse ich knapp, aber gegen 18:45 kommt eine 737-8 der Ryanair aus Lissabon vorbei, die "schnappe" ich mir.

Die "Seven Seas Navigator" entschwindet derweil unbeeindruckt in den frühen Abendhimmel.
Abendessen gibt es wieder bei "São Pedro", wo wir auch zum zweiten Mal herzlich begrüßt werden. Heute sitzen wir im schön gestalteten und angenehm klimatisierten Innenraum.
Als Vorspeise gibt es Knoblauchbrot.
Danach heute mal Roastbeef vom heißen Stein für uns beide.
Zum Nachtisch für mich die Ananas in Karamellsoße mit Vanilleeis,
Der Gatte hat eine Art Joghurt-Apfelstrudel mit Eis und Zimt. War mir jetzt was weihnachtlich bei den Temperaturen, aber ihm hat es geschmeckt.
Wir werden mindestens noch einmal zum Essen wiederkommen.

Mal sehen, ob uns das Wetter morgen noch etwas wandern lässt, aber auch heute haben wir gut 10000 Schritte und immerhin 7 km geschafft.

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