Ich scheine entweder einen guten Riecher oder einfach Glück zu haben. Gegen 21:30 beschleicht mich ein Gefühl, nochmal kurz auf die Terasse zu treten, um nach Norldlichtern Ausschau zu halten. Tatsächlich ist wieder ein leichter Grauschleier zu erkennen. Die Kamera empfängt grün. Kurz darauf wird das Grün auch mit bloßem Auge sichtbar, und es entstehen ein paar schöne Fotos mit Nordlicht und Ferienhaus.
Plötzlich kommt doch ordentlich Leben in die Bude und ich komme kaum noch hinterher mit Kamera ausrichten, Belichtung einstellen und Standort anpassen. Aber der Stress hat sich gelohnt, denke ich. Ich bebieldere hier etwas opulenter:
Wir diskutieren noch, ob es sich hier um ein brennendes Seepferdchen oder einen mutierenden Pelikan handelt.
Wir können uns kaum sattsehen, zwischenzeitlich komme ich beim permanenten Standort wechseln und Kamera einstellen tatsächlich ein wenig ins Schwitzen und auch die zeitweise etwas eingefrorenen Finger und Zehen werden wieder warm.
Zwischenzeitlich kommt auch noch ein wenig Rot ins Spiel.
Dann passiert, was passieren musste, wenn man in einer steilen, verschneiten Einfahrt Nordlichter mit Stativ fotografiert und das ganze Konstrukt samt Kamera kippt. Ich kann es glücklicherweise auffangen, allerdings fällt mir dabei mein Handy, das ich als Fernauslöser nutze, aus der Hand und gleitet elegant den Hang herunter. Während ich das Handy einfange, entschließen sich Stativ samt Kamera, doch zu kippen, während der Gatte sicherheitshalber lieber Sternbilder bestimmt, als in die Rettungsaktion einzugreifen. Die Kamera dokumentiert das Ganze immerhin noch künstlerisch wertvoll im freien Fall.
Zum Glück landet sie in relativ weichem, aber nicht allzu tiefem Schnee und übersteht das Ganze, wie ich mich nach einer kurzen Reinigungs- und Testaktion überzeugen kann, augenscheinlich unbeschadet. Nur die Sonnenblende habe ich nicht überprüft, und so hat das letzte Bild dann rechts und links eine schwarze Ecke. Macht aber nichts, die Nordlichter lassen nach, und die Bewölkung zieht zu, wir begeben uns sicherheitshalber wieder nach drinnen, bevor noch irgendwer im Dunkeln irgendwo runter fällt.
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