Freitag, 23. Oktober 2020

Be Prepared - Tag 2 mit der D780

Keine Sorge, es wird jetzt keinen "Reisebericht" über mein Leben mit der neuen Kamera geben. Aber weil ich gerade so begeistert bin, gibt es heute nochmal einen Beitrag. Außerdem muss sich ja üben, was irgendwann mit dem guten Stück in Urlaub will. 

Da das Wetter noch nicht so richtig passt, um mit der Kamera rauszugehen (bevor das gute Stück gleich nass wird), und das Lehrbuch noch mit der Post unterwegs ist, bleibt frau erstmal am Fenster sitzen und fotografiert die Vögelchen an Nachbars Futterstelle. Mein Ziel: Den Automatikmodus nutzen und und dabei zum einen die Kamera verstehen, zum anderen den Autofocus mit den 51 Messfeldern angemessen bedienen. Klappt ja schon ganz gut.



Auch ein Fotobomber war darunter.

Die Taube auf der Antenne ist besser als die Meise unterm Pony. Oder so ähnlich. Hier habe ich mal zwischenzeitlich ein wenig mit digitalen Aufnahmen über Display im Livemodus experimentiert. Nachdem es bei ersten Tests gestern im Zimmer ziemliche schlechte Belichtungsergebisse geliefert hat, bin ich hier durchaus zufrieden.

Den Dicken im Hintergrund habe ich "Punk" getauft, der ist mir schon öfter im Garten aufgefallen.


Fazit: Die Ausbeute ist schon etwas besser als gestern, der Autofokus weiterhin gewöhnungsbedürftig (da sollte das zwischenzeitlich angekommene Lehrbuch noch einen Erkenntnisgewinn liefern), die Lichtverhältnisse sind zwischenzeitlich auch etwas besser als gestern, aber das scheint für die Kamera generell eher unproblematisch.

Am späteren Nachmittag kommt die Nachbarkatze, die wir hier hausintern auf den Namen "Gerlinde" getauft haben, vorbei, um mir mitzuteilen, dass ihr nebenan das Wasser ausgegangen ist. Ihre Alternative, stattdessen aus dem Blumentopf unseres Oleanders zu trinken, halte ich für keine gute Idee, da Oleander ziemlich giftig ist. Wie der Zufall so will, stehe ich während unserer kleinen Diskussion zum Thema "Flüssigkeitskonsum" mit der Kamera am Fenster. (Alle Fotos dieser Serie sind übrigens wieder mit dem 55-300 Nikon DX Teleobjektiv aufgenommen.)

"Wie, nicht trinken?!?"

Das Faszinierende an Gerlinde ist, dass sie total auf Geräusche und Ansprache reagiert (vielleicht auch, weil sie nebenan ganz alleine draußen lebt) und offenbar total fasziniert von Kameras ist. Daher schaut sie immer, wenn das große schwarze Dingens klickt, total interessiert zu mir. Wir klären mal eben, dass ich runterkomme, um ihr anderes Wasser zur Verfügung zu stellen, von meiner Igelrettung im Sommer stehen noch drei Wassertellerchen draußen.

"Wie jetzt, anderes Wasser?"
Ich gehe also vorsichtig runter, so ganz traut mir Gerlinde halt auf Augenhöhe doch noch nicht, und fülle ihr ein Gartentellerchen mit Wasser. Sie geht zwar auf Abstand, aber immerhin schlägt sie mein Betreten der Terasse nicht mehr komplett in die Flucht. Nach einem kurzen Anfall von "Feines Wasserchen, Gerlinde, komm alles gut..." entferne ich mich, und Gerlinde nähert sich vorsichtig dem Wasser. Ich begebe mich wieder auf meinen Beobachtungsposten im ersten Stock und dokumentiere Gerlindes unschlüssige Meditaion am Wassernapf. Am Verdursten scheint sie jedenfalls gerade nicht zu sein.
Ich schlage ihr einen Deal vor: Wasserversorgung gegen Fotos. Deal or No Deal? Gerlinde muss nachdenken.
Am Ende trifft sie die richtige Entscheidung: "Deal!
"Ok, das war jetzt ein Anfang, wann gibts Futter?" - Da reden wir nochmal drüber, je nach Einsatz bei den Fotos.

Mehr als noch ein bisschen dekorativ rumsitzen, ist dann wohl für heute nicht mehr drin. Futter steht ja auch ausreichend zu Hause rum, also gibts noch ein Abschiedsfoto und Gerlinde zieht wieder von Dannen. Dankeschön, auf Wiedersehen!
Das war doch ein lohnender Nachmittag, bei dem alle Beteiligten nur das Beste im Rahmen ihrer Möglichkeiten gegeben haben. Die Fotos von Gerlinde waren weiterhin im Automatikmodus, der Autofocus finktioniert hier aber hervorragend, da er eine integrierte Gesichterkennung hat. Man muss sich bei Schnappschüssen von Mensch und Tier also endlich mal keine Gedanken mehr machen, ob die Schärfe auch wirklich passend auf dem Gesicht liegt. Wobei es natürlich irgendwie unpassend ist, bei diesem Hightech-Gerät von Schnappschüssen zu sprechen. Zwischenzeitlich ist  auch mein Lehrbuch angekommmen, und ich arbeite mich zunächst durch das Einführungskapitel mit der Erklärung der Menüs und Grundeinstellungen. Bringt mich fotografisch noch nicht weiter, aber es ist immer wichtig zu wissen, wo man welche Einstellungen findet und wozu sie gut sind.

Prompt überkommt mich im Laufe des Abends ein leichter Anfall von Größenwahn, und ich versuche den heute wunderbar sichtbaren Mond zu fotografieren. Ist mir mit der D60 nie so richtig überzeugend gelungen, entweder war der Mond zu hell oder irgendwas zu unscharf oder was auch immer. Naja, mal schauen, was die D780 kann. Autofocus taugt hierfür auch beim Hightech-Gerät auf den ersten Blick nichts, aber damit habe ich auch nicht ernsthaft gerechnet. Nach einem stark überbelichteten Mond-Foto drehe ich den ISO auf 500 runter und experimentiere einfach mal mit einigen meiner "Standard-Landschaftsfoto"-Einstellungen, die sich bei der D60 bewährt haben (auch wenn sie beim Tele nicht 100% übertragbar sind): Am Ende erweist sich Blende 14 und Belichtung 1/80 als eine sehr gute Wahl. Das Ergebnis ist durchaus überzeugend für etwas mehr als 24h mit der D780, und ich bin hocherfreut und gespannt, was das Wochenende (mit teilweise auch ganz gutem Wetter und dem Lehrbuch) so bringt.

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