Dank Corona und diverser Umstände war Urlaub bis vor einigen Tagen so
ziemlich das letzte, was wir für die nächsten Monate auf dem Schirm
hatten. Nach einem unerwareten Schicksalsschlag, der uns völlig aus der
Bahn zu werfen drohte, haben sich jedoch sowohl die äußeren Umstände,
als auch unsere Einstellung zu Urlaub schlagartig geändert.
Corona
war immer noch da, in Massenunterkünfte zieht es uns ohnehin nicht, aber
wir müssen dringend einige Tage Abstand gewinnen. Wie der Zufall so
will, hatten wir für diese Woche schon vor längerer Zeit Urlaub
genommen. Spontane Reisen in Deutschland pünktlich zu Beginn der
Sommerferien in Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland gestalten
sich in einem Jahr, wo die meisten Deutschen in der Heimat urlauben,
schwierig. Außerdem macht sich diesbezüglich eine leichte Plan- und
Motivationslosigkeit breit. Auch das für einige Tage in sinnvoller
Autoreichweite liegende Ausland erscheint uns eher aussichtslos und
wenig verlockend. Aber wie das so nach Schicksalsschlägen ist, man kommt
in Versuchung, auch mal etwas gewagteres zu tun.
Wie
der Zufall
so will, stolpere ich über die Info, "Iceland is open!" (nur für
europäische Touristen) und noch dazu ist Island auch noch weitgehend
Corona-frei (dies wird auch durch einen Test bei Einreise in einem
gewissen Rahmen sicherzustellen versucht). Der Gedanke, auf engem Raum
mit
vielen Menschen zu fliegen, behagte mir zwar noch weniger als sonst,
aber
was meiner Sozialphobie genügt, genügt wohl auch zur Risikominimierung,
es gibt ja immernoch "die C". Aber wie kommt man überhaupt nach Island?
Icelandair fliegt nämlich die deutschen Flughäfen nur sporadisch und
nicht an den uns passenden Tagen an. Aber es gibt ja noch Amsterdam in
"Autoreichweite". Bei spontanen Aktionen, die aus der Not heraus geboren
werden, hat man nicht unbedingt den Luxus, auf einen günstigen Preis zu
schauen, aber es muss sein. Wir müssen raus und die Gelegenheit,
Island so leer zu erleben, kommt vermutlich nie wieder. Dafür sind die
Hotels und der Mietwagen für isländische Verhältnisse quasi spotbillig
(die isländische Krone fliegt auch nicht mehr so hoch wie beim ersten
Urlaub 2016) und so finden wir recht schnell einen Mietwagen und ein
schönes Hotel in
Reykjavík. Das Hotel liegt nicht ganz im Zentrum, dafür mit guten
Parkmöglichkeiten
und günstig gelegen für Ausflüge. Reykjavík ist ohnehin eine der
übersichtlicheren Hauptstädte und wir kennen uns beim dritten Besuch
auch schon ein wenig aus, also wissen wir ziemlich genau, wo unsere
Prioritäten liegen und worauf wir uns einlassen.
Jetzt haben wir
noch genau einen Tag für die Vorbereitungen und am Dienstag geht es los.
Ich war in meinem ganzen Leben noch nie so spontan. Und ich hätte nie
gedacht, dass ich schon diesen Sommer möglicherweise einen der ersten Reiseberichte während
und trotz Corona schreiben würde.
Aber besondere Situationen erfordern
besondere Maßnahmen.
Ich werde berichten.
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