Nachdem während unserer Hangarbesichtigung aus Teil 1 der A320 - 214 D-ABFQ (ganz werbeträchtig mit Topbonus-Livery) gelandet war, begeben wir uns jetzt wieder zum Bus (damit wäre dann schonmal klar: wir fahren heute definitiv öfter Bus als wir fliegen, aber was solls, man muss ja irgendwie zum Flugzeug kommen).
Nach dem Einsteigen kommt der spannendste Teil des Tages.
Ein Rundflug mit:
- Start in DUS mit voller Triebwerksleistung
- Einigen abenteuerlichen Kurven
- Einem simulierter Notabstieg mit Triebwerken im Leerlauf und ausgefahrenen Bremsklappen bei
Maximalgeschwindigkeit
- Einem Anflug auf Maastricht mit Go Around (Leider ohne Touch and Go, das wurde von der
Flugüberwachung in MST leider nicht genehmigt, wir sorgten ohnehin schon für einige Verwirrung
und Unverständnis bei den betreffenden Flugsicherungen mit unserem Rundflug)
- Einer Autopilot Landung in DUS.
Die Route ist hierbei wie folgt, ursprünglich sollte es noch über Brüssel und Amsterdam gehen, für Brüssel haben wir von der Flugsicherung keine Erlaubnis erhalten, in Amsterdam war es zwischenzeitlich so bewölkt, dass man ohnehin nichts gesehen hätte.
Wir starten in südwestlicher Richtung (das Flugzeug in der Karte steht also verkehrt herum) und fliegen - mit einigen wilden Kurven weiter nach Südwesten, bis wir über Belgien in einer Rechtskurve nach Norden und dann nach Nordosten drehen. Hier beginnen wir unseren Notabstieg nach einer weiteren Rechtskurve in Richtung Südwesten, bevor wir nach dem Go Around in MST mit einer 200 Grad Kurve wieder nach Nordosten fliegen, um über dem Ruhrpott erneut um 200 Grad zum Endanflug auf Düsseldorf wieder nach Südwesten zu drehen.
Außerdem wurde ein kleiner Snack in Form eines dekorativen Papiertütchens mit einem Wasser, einem Schokoriegel und einem Apfel gereicht. Das ist tatsächlich mehr als auf manch längerem Flug.
Moderiert wird der gesamte Flug vom ersten Offizier Cyrus Sadri, der neben seiner Tätigkeit als Pilot bei Air Berlin auch noch Radiomoderator ist und damit den ganzen Flug informativ und kurzweilig mit Erklärungen und "Live-Übertragung" der Bordcomputermeldungen bei den Landeanflügen aus dem Cockpit kommentiert.
Der Start mit voller Triebwerksleistung ist doch etwas anders, als man Starten normalerweise gewöhnt ist. Die Triebwerke werden noch mit angezogener Bremse vorm Losrollen auf volle Leistung gebracht und dann erst die Bremse gelöst. Quasi ein Start mit quietschenden Reifen und man merkt doch ordentliche Beschleunigung bevor es nach extrem kurzer Rollzeit sehr steil nach oben geht. Sicher nicht die spritsparendste Art zu starten und daher nicht die Regel. Vielleicht auch nicht so komfortabel für den nicht-zum-Spaß-Flieger, aber auf diese können und wollen wir bei diesem Flug ja auch keine Rücksicht nehmen.
Gleichzeitig fotografieren und Filmen kann auch nicht jeder, aber ich schlage mich einigermaßen, und so gibt es zugleich und zwischen den Videos auch noch Fotos:
Gleichzeitig fotografieren und Filmen kann auch nicht jeder, aber ich schlage mich einigermaßen, und so gibt es zugleich und zwischen den Videos auch noch Fotos:
Nach dem Start in DUS
Irgendwo zwischen Düsseldorf und den Niederlanden
Irgendwelche Seen am Niederrhein
Roermond
Nach einigen beeindruckenden Kurvenmaneuvern, die ich weder filmisch, noch fotografisch dokumentiert habe *schwank* wird dann noch ein simulierter Notabstieg mit Triebwerken im Leerlauf, Maximalgeschwindigkeit und - wie im Video hoffentlich gut zu sehen - ausgefahrenen Störklappen geflogen. Die Sinkrate betrug etwa 6000ft/min, es ging doch ordentlich abwärts.
Wo wir ohnehin gerade mächtig gesunken sind, sinken wir mit normaler Sinkrate weiter Richtung Maastricht, um dort ein Durchstartmaneuver zu fliegen.
So ein geplanter Go Around bei gutem Wetter macht durchaus Spaß. Besonders toll ist es natürlich, wenn dabei noch die Ansagen des Bordcomputers in die Kabine übertragen werden. Bei Sturm und Gewitter und verfehlter Landebahn oder in anderen Notsituationen ist es natürlich weniger nett.
Wir drehen um 200 Grad und fliegen wieder Richtung Düsseldorf, vorbei am Tagebau Garzweiler...
... über Mönchengladbach...
...Richtung Duisburg, mit dunstigem Blick auf DUS ...
... über den Rhein bei Krefeld...
... die Messe in Essen ...
... den Flughafen Essen/Mühlheim mit startendem Zeppelin
... und über die A52 mit der Mintarder Ruhrtalbrücke...
... zurück nach DUS.
Damit geht ein für mich wundervoller Tag zuende, wobei es meinem Mann auch ohne SO flugverrückt wie ich zu sein, ebenfalls sehr viel Spaß gemacht hat.
Auf der Heimfahrt werden wir dann noch zum krönenden Abschluss vom Emirates A380 auf seinem Flug von Düsseldorf nach Dubai überflogen.
Fazit: Eine - für Luftfahrtfans - allein schon wegen des Fluges lohnende Veranstaltung, auch die Stunde im Technik-Hangar "zum Anfassen" hat man sicherlich als Normalsterblicher nicht jeden Tag. Ob man jetzt als luftfahrttechnisch extrem Interessierter oder Vielflieger noch wahnsinnig viel neues lernt, bezweifle ich, aber es macht einfach Spaß. Für den interessierten Laien ist sicherlich viel neues und interessantes dabei. Das Publikum ist bunt gemischt, vom Vielflieger über den Technik-Nerd bis hin zu Leuten mit Flugangst ist wirklich alles dabei. ICH würds jedenfalls jederzeit wieder machen. In diesem Sinne, danke an AirEvents und Air Berlin für die tolle und gut organisierte Veranstaltung!
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