Montag, 15. September 2025

Memories make the best Memories - Inarisee

Jetzt kommen die beiden letzten und eher unspektakulären Tage, an denen wir wieder vom ganz hohen Norden zurück ins südlich des Polarkreises gelegene Luleå fahren müssen. Ja, das heißt auch, dass unser Urlaub fast vorbei ist, ist irgendwann leider immer so.


Karasjok ist eines der Hauptsiedlungsgebiete der Samen und Sitz des samischen Parlamentes "Sameting". Wir schauen uns noch ein paar samische Kultureinrichtungen an, allerdings nur von außen, da wir heute sehr viel Fahrstrecke haben.

Sameting-Gebäude
Danach geht es weiter nach Inari, hierhin haben wir im Winter 2019 von Ivalo aus einen Ausflug gemacht und sind auf dem See herumspaziert.


Heute bleiben wir lieber etwas unterhalb des Aufnahmeortes der ersten beiden Fotos stehen, sonst gibt es nasse Füße. Immerhin ist das Wetter vergleichbar, nur etwa 20-25 Grad wärmer.






Der zweite Grund für unseren Stopp hier, ist, dass unsere Erinnerungs-T-Shirts inzwischen sehr verwaschen sind und wir schauen wollen, dass wir die selben nochmal bekommen, weil wir sie so mögen. Klappt natürlich bei dem des Gatten, meines gibt es leider nicht mehr. Ich kaufe mir aus Protest zwei neue und einen Schlüsselanhänger. Ich mache noch ein Erinnerungsfoto von dem Laden mit den freundlichen Bärenskulpturen, das habe ich wohl damals vergessen. Zumindest habe ich keins gefunden, als ich nach dem Laden suchte.
Jetzt heißt es einfach nur noch Strecke machen. Immerhin ist mir Google Maps freundlich gestimmt und beschert mir 50 km "Spaßpiste",



sogar inklusive Rentiersichtung. Auch dieses bleibt entspannt, als ich aus dem Fenster "Merry Christmas" rufe, und ich darf ein Foto machen.
Irgendwann geht es auf langweiligem Asphalt mit spektakulärem Himmel gen Finnland.
In Yläsjärvi haben wir uns ins Lappland Hotal Saaga eingebucht. In den Lappland-Hotels war dsas Frühstück im Winter im Süden immer so gut, außerdem möchte ich hier mehr von dem Arctic Pine Duschgel kaufen, das ich im Winter in Helsinki bei der Hotelkette gekauft habe. Schwerer Schock: Es ist momentan ausverkauft, und man hat absolut nichts mehr vorrätig, selbst auf den Zimmern gibt es nur noch angebrochene Spender. Zum Glück verrät mir die nette Mitarbeiterin, wo man es außer im Hotel auch noch bekommen kann, dann halt ohne Hotel-Merchandising, aber was soll's. Mit dem Zimmer sind wir trotzdem zufrieden.
Leider haben alle Zimmer nur Blick aufs Skigebiet - die Aussicht in die andere Richtung wäre viel schöner, aber ich habe auf den Schock mit dem Duschgel vergessen ein Foto zu machen. Kann man auch nicht mehr nachholen, inzwischen ist es dunkel und ich prophezeihe Nebel für morgen früh (die Wetter-App auch).
Das Abendessen ist lecker, auch wenn die Vorspeisensuppe eigentlich schon ausreichend gewesen wäre.
Als Hauptgericht gibt es Zander für mich und Rentier für den Gatten.

Beim Nachtisch reicht es nur noch für einen "Spruce Mule" mit einem Hauch Fichte.
Elch-Counter: 0
Einhorn-Counter: 1
Rentier-Counter: ALLE norwegischen, 13 schwedische, 12 finnische

Sonntag, 14. September 2025

Trolls and Waterfalls make the best Memories

Wir beginnen auch den heutigen Tag mit einem ausgiebigen Frühstück und einem "Urlaubsbrot Deluxe".
Pfannkuchen jeglicher Art gehen auch immer.
Da es langsam etwas herbstlicher wird, ziehe ich mich aus dem Müsli-Contest zurück und steige um auf Porridge. In diesem Hotel können sie das schonmal genauso gut wie in Finnland.
Der Gatte ist verdienter und unangefochtener Sieger im Müsli-Contest.
Ich probiere noch einen Fancy Cake-Ball, Energie-Ball oder was immer es sein mag, es ist nicht beschriftet. Vermutlich, damit die Überraschung größer ist, dass das Teil nach hinten raus leicht nach Lakritz schmeckt. Nein, da bin ich raus.
Dennoch haben wir jetzt genügend Energie für ein paar Kilometer Wandern, also brechen wir mal zügig auf. Die MS Midnatsol kommt an und hupt fröhlich zu unserem Aufbruch, dass die Hotelwände wackeln.
Wir tauchen nochmal 200 Meter unter dem Meer hindurch und erreichen nach gut einer Stunde Fahrt durch schöne Landschaft



und unzähligen, undokumentierten Rentieren den Trollholmsund. Hier gibt es - wie es schonmal vorkommt -  wieder einmal Trolle zu besichtigen, die beim Versuch des Öffnens einer Schatztruhe (in Island war es beim Versuch ein Schiff an Land zu ziehen) vom Sonnenaufgang überrascht wurden und versteinerten. Bis zu den Trollen ist es etwas mehr als ein Kilometer zu laufen, hin und zurück ist das eine schöne Strecke zum Warmlaufen für die danach folgende Wanderung.

Der Weg zu den Trollen ist einfach zu gehen und landschaftlich wunderschön. HIer haben wir zur Abwechslung mal weißes Kalkgestein, auf einer Seite noch mit klarem Meerwasser und Landzunge. Was will man mehr... achja, sonniges Wetter wäre natürlich auch toll so am Meer. Haben wir aber zum Glück auch wieder.
Das hier sind noch keine Trolle, aber es sieht trotzdem spektakulär aus, insbesondere mit dem blauen Himmel.


Ich kann mich vor allem am blauen Meer und der Landzunge nicht sattsehen.
Einfach traumhaft, wie klar das Meer hier auch wieder ist.
Inzwischen sind wir fast am Ende des kurzen Weges und können die Trolle am Strand sehen.

Bei blauem Himmel definitiv ein schönes Motiv, als Grau in Grau würden sie evtl untergehen. Wir sind sehr zufrieden mit unserer Wetterwahl.
Auch ohne Trolle wäre es landschaftlich hier sehr schön.
Prächtiger Troll.



Trolle beim Trolle fotografieren, oder so.

Weiter geht's in Richtung Stabbursdalen Nationalpark. So die Schafherde es will zumindest. Wir lassen sie queren und warten natürlich auch, bis das letzte Schaf, dass den Start verpennt hat, aufgeschreckt und der Herde hinterhergerannt ist.
In den Nationalpark führt mal wieder eine Schotterstraße. Ich mag sie einfach.
Die Herbstfarben hier sind wunderschön, der Himmel ein wenig dramatischer bewölkt, es soll aber trocken bleiben. Wir wollen jetzt 5 km zum Stabbursfossen wandern, eine einfache Wanderung von 2-3 Stunden Dauer und mit nur wenigen Höhenmetern insgesamt. Der Weg wird als schön und abwechslungsreich beschrieben, und genau so ist er dann auch. Außerdem führt er durch Rentiergebiet. Mal schauen, ob doch nicht alle am Nordkapp sind. Wichtig ist es hier, die Gatter, die wir durchlaufen, geschlossen zu halten, damit sich die Rentierherden nicht mischen.


Eine Hängebrücke hatten wir diesen Urlaub noch nicht, jetzt wurde es aber auch mal Zeit.
Danach geht es ein Stückchen schön am Fluss entlang. Es gefällt uns wirklich sehr gut hier.
Die Landschaft und die Farben sind wunderschön hier, der teils dramatische Himmel tut sein Übriges.




Was für ein schöner Ausblick.
Der Weg ist eben und trotz der Steine wirklich gut zu gehen.
Zwischendurch geht es auch mal durch ein Pinienwäldchen.
Hier ist auch ein Rentier unterwegs, ich dokumentiere es nur kurz mit dem Handy, und dann beobachten wir es einfach ein wenig, bevor wir alle, auch das Ren, weiterziehen. Es ist übrigens erstaunlich entspannt, es schaut kurz auf, als es uns bemerkt, aber als ich ihm ein freundliches "Merry Christmas" zurufe, frisst es entspannt weiter. Den Trick muss ich mir merken.
Kurz darauf schaltet sich auch die MSI wieder ein: Nach dem, was wir vor Kurzem über Rentier- und Elch-Losungen gelernt haben, muss das hier die Sommerlosung eines Elchs (oder ein Rentier mit Stressdurchfall) sein. Da wir hier mehrere solcher Haufen finden, tippt die MSI aber eher auf Elch.
Die MSI entdeckt einen Fußabdruck, ist sich aber nach eingehender Recherche sicher, hierbei handelt es sich widerum um Rentier.
Egal mit welcher Hirsch-Art,  die Landschaft ist und bleibt schön.


Kurz vorm Ziel wird es nochmal sportlich, dieses Mal müssen wir den Weidezaun überklettern, statt bequem ein Tor zu nutzen. Naja, wenn wir seit diesem Urlaub was haben, dann wohl Übung beim Klettern.
Kurz vorm eigentlichen Ende des Weges nehmen wir eine falsche Abzweigung und bekommen schon einen ersten schönen Blick auf den Wasserfall.
Am offiziellen Wegende ist der Blick dann nochmal schöner.

Mal wieder ein bisschen freihändige Langzeitbelichtung. Achja, mein kleines Wanderstativ reist fröhlich in den Tiefen meines Koffers mit, wie üblich.
Rechts im Bild beobachtet ein schöner Bernersennenhund Herrchen beim am Wasserfall Rumklettern.
Nachdem wir die Aussicht genossen haben, wandern wir zurück Richtung Parkplatz in der Hoffnung, nochmal Rentiere zu sehen. Tun wir auch, aber die beiden rennen nur eilig in einiger Entfernung vorbei. Offenbar ist man gerade dabei, sie zusammenzutreiben - es sind zwei Quads mit Hund unterwegs sowie eine Drohne, die uns mehrfach verfolgt und dann abdreht, wenn sie in Sichtweite kommt. Wir tippen auf Wärmebildkamera zum Aufspüren von Rentieren.
Ansonsten ist der Rückweg der selbe wie der Hinweg, auch die Landschaft bleibt schön im späten Nachmittagslicht.

Jetzt kann man auch die Hängebrücke nochmal "in schön" fotografieren.

Danach geht es über die herbstliche "Spaß-Straße" zurück zur Hauptstraße und dann noch ein gutes Stündchen zum Scandic in Karasjok.
Unterwegs nehmen wir noch gebührend Abschied von der Barentsee und dem Nordmeer. Wenigstens ist das Licht schön dabei.

In Karasjok werden wir freundlich empfangen, Zimmer ist wie immer ok, nur das Bad gleicht einer Sauna, und das lässt sich auch nicht ändern. Wir halten die Türe geschlossen und Besuche bis morgen kurz.
Der Hunger nach 10 km und 180 Höhenmetern plus Warmlaufen vorher treibt uns sehr schnell ins Restaurant. Es gibt Rentiersuppe als Vorspeise für den Gatten und "Zucker und Salz-gegarten Lachs" für mich.
Als Hauptgericht hat der Gatte perfekt gebratenen Seesaibling und ich nicht minder gutes Rentier-Geschnetzeltes. Beides hervorragend.
Wir runden das ganze mit einem Rhabarbercrumble ab.
Wer sich auf eine ruhige Nacht in einer Kleinstadt in Lappland gefreut hat, irrt gewaltig: Bis nach drei Uhr Nachts finden irgendwo draußen lautstarke Unterhaltungen statt, zuvor waren schon die "Tuningfreunde Nordnorwegen" die offenbar in jeder noch so kleinen Stadt zu jeder Tages- und Nachtzeit mit Motorrädern oder lauten Sportwagen unter möglichst lautem Hochdrehen des Motors mit den erlaubten 30-40 Stundenkilometern von Zebrastreifen zu Zebrastreifen fahren, unterwegs. Merke: Norwgeische Kleinstädte sehen ruhig und beschaulich aus, sind es aber nicht.
Dank Ohropax schlafen wir trotzdem gut.

Elch-Counter: 0
Einhorn-Counter: 1
Rentier-Counter: ALLE norwegischen, 13 schwedische